Regionalverband Heilbronn-Franken
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Bäume im Siedlungsgebiet - Was tun gegen Trockenstress?

Foto: A. Hohlweck/BUND RV HN-Franken  (Welcher Planer hat sich das ausgedacht? Dieser arme Straßenbaum in Abstatt im Landkreis Heilbronn hatte nie eine wirkliche Chance, alt zu werden. Nun ist er tot.)

Bäume machen das Leben in der Stadt erträglich, denn sie spenden Schatten und lassen die Umgebungstemperatur spürbar sinken. Während viele Menschen ihre Pflanzen in der Wohnung oder auf dem Balkon regelmäßig gießen, geraten die Bäume auf öffentlichem Boden schnell in Vergessenheit. Die meisten Bäume haben in der Stadt mit Bodenverdichtung, zu kleinen Baumscheiben und Belastung durch Schadstoffe zu kämpfen. Im Sommer fällt meist zu wenig Regen und wenn es dann regnet, dann gibt es Starkregen-Wassermassen. Der Boden ist dann häufig zu trocken, um das Regenwasser aufzunehmen. Insbesondere junge Bäume oder Flachwurzler kommen nicht an das Grundwasser heran und sind deshalb auf zusätzliche Wasserversorgung angewiesen.

Wie erkenne ich durstige Bäume?

  • Blätter hängen "schlapp" am Ast, rollen sich ein, vergilben und werden schließlich abgeworfen
  • Baumkrone im Wipfelbereich schütter oder kahl
  • Neue Blätter nur klein und sichtbare heller

Dem Baum vor der Haustüre helfen

Wer dem Stadtbaum vor der Haustür helfen möchte, kann in Krisenzeiten die Arbeit der Kommunen und Städte beim Gießen zeitweise unterstützen: 

  • 1 x pro Woche bis zu 100 Liter Wasser (8-10 10-Liter-Eimern) gießen. Seltener oder in kleinen Mengen wenig sinnvoll, da das Wasser die Wurzeln nicht erreicht

Gießen: am besten in den frühen Morgenstunden

  • Frühmorgens wird Wasser am besten ausgenommen, da der Boden noch etwas kühler ist
  • Baumscheibe (das "Baumbeet") erst ein wenig anfeuchten, damit die Erde das Wasser besser aufnimmt. Kurz warten, dann nachgießen
  • nicht nur am Stamm wässern sondern ca. 50 cm drumherum
  • evtl. Gießringe um den Baum legen oder einen kleinen "Erdwall" aufhäufeln. 

Stadtbäume: Anpassung an die Klimaerwärmung

Der Erhalt von Straßen- und Parkbäumen durch Städte und Kommunen ist eine der wichtigsten Anpassungsmaßnahmen an die Klimaerwärmung. Neben der Nothilfe empfiehlt es sich auch direkte Verbesserungsvorschläge für den langfristigen Schutz grüner Infrastruktur direkt an Abgeordnete, Bürgermeister*innen und Stadträt*innen zu schicken. 

Was brauchen Stadtbäume noch?

Wirksam für Bäume in der Klimakrise sind neben Maßnahmen zum allgemeinen Klimaschutz:

  • Entsiegelung von Wegen und Plätzen, um mehr Wasser im Boden zu speichern,
  • Vergrößerung von Baumscheiben und Grünstreifen, um Bäumen mehr Raum zu geben,
  •  dauerhafte Bepflanzung der Baumscheiben mit geeigneten heimischen Bodenbedeckern, die den Boden vor Verdunstung schützen und Insekten Futter und Heimat bieten.

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