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Bretzfeld-Siebeneich: Konsequenter Schutz von Natur und Talaue gefordert

07. März 2023 | Flüsse & Gewässer, Lebensräume, Naturschutz, Suffizienz

In Bretzfeld-Siebeneich will sich ein ansässiges Unternehmen, das auch durch Großevents überregional bekannt ist, erweitern. Gemeinsam wenden sich die regionalen Vertretungen der Umweltverbände BUND, NABU und LNV gegen diese Planungen in der Talaue.

Wohl kaum einer, der noch nicht von Lichtverschmutzung, Arten- und Insektensterben gehört hat. Dennoch sollen Großevents wie das Bretzfelder "Rebenglühen" weiter Masse Mensch in die sensiblen Lebens- und Rückzugsräume bringen. Da wird Anfang März im Waldrand und an Biotopen die Nacht zum Tag gemacht, mitten in die beginnende Vogelbrutzeit hinein. Ein unnötiger Stress mitten im Lebensram der Tiere für ein kurzes Vergnügen für die Menschen. Um dem Besucheransturm Herr zu werden, sollen jetzt Parkplätze in die sensible Talaue gebaut werden. Dabei stehen hier bereits seit vielen Jahren festgesetzte, ökologische Verbesserungsmaßnahmen noch aus.

(Heilbronn/Hohenlohe, 02.03.2023) Gemeinsam mit den regionalen Vertretungen von BUND und NABU äußert der Landesnaturschutzverband Hohenlohe (LNV) aus naturschutzfachlicher Sicht starke Bedenken gegen den Bebauungsplan „Siebeneicher Straße“ in Bretzfeld-Siebeneich.

Besonders kritisch sehen die Umweltverbände die Überbauung der Talaue des Siebeneicher Bächleins. Weder der Bedeutung als Hochwasservorsorge- und Überflutungsfläche, noch dem regionalen Grünzug oder dem vorgeschriebenen Gewässerrand-Schutzstreifen werde damit Rechnung getragen. Auch in puncto Artenschutz sehen die Verbände die Planung kritisch. Sie erinnern an die seit vielen Jahren fehlende Umsetzung der Schutz- und Verbesserungsmaßnahmen für das Siebeneicher Bächlein. Dass in dem 250 Einwohnende zählenden Örtchen für ein Einzelunternehmen mehr als 450 Stellplätze in sensiblen Zonen genehmigt werden sollen, halten die Verbände für nicht tragbar und unverhältnismäßig. Sie kritisieren, dass die jetzt beantragte, ihrer Ansicht nach gigantische Stellplatzzahl auf Großereignisse abzielt, die die freie Landschaft einem hohen Freizeitdruck aussetzen. Großevents, bei denen die Natur und Landschaft nur noch als Kulisse herhalten müssen, aber de facto starken Störungen ausgesetzt werden, sehen die Umweltschutzorganisationen als das absolute falsche Signal in Zeiten der Klimakrise und des Insekten- und Artensterbens. Das werde noch gesteigert durch die Kombination mit intensiver Beleuchtung bis in die Nacht hinein, wie beim Event „Rebenglühen“. BUND, NABU und LNV fragen, wie solche Großereignisse mit den gesetzlichen Regelungen zum Schutz der Umwelt und dem seit letztem Jahr geltenden Biodiversitätsgesetz zusammenpassen. Die Umweltschützer*innen fordern, dass die Planungen deutlich verkleinert und die Talaue freigehalten wird.

Mehr in unserer beigefügten Pressemitteilung.

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